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VEGETARISCH LEBEN: WIESO, WESHALB, WARUM?

Ich bin Ernährungsberaterin und unterstütze Frauen neben meinen Fitness-, Bewegungs- und Entspannungstrainings auch in ihrer Ernährung. Dabei habe ich mich auf die vegetarische Ernährung fokussiert. Zum einen, weil ich selbst vegetarisch lebe und zum anderen, weil ich glaube, dass ein vegetarischer Lebensstil vielen Frauen helfen kann. Ich möchte Frauen dabei in positiver und wertfreier Atmosphäre unterstützen. Um mich besser zu verstehen, möchte ich dir etwas über meine Geschichte und meine Motivation erzählen.

Meine Geschichte als Vegetarier

Im Grunde genommen habe ich schon sehr früh angefangen, (fast) vegetarisch zu leben. Schon als Kind mochte ich den Geschmack von Fleisch nicht und habe nie verstanden, warum ein Tier sterben sollte, nur damit ich es essen kann. Deshalb habe ich schnell angefangen, mit Essen zu experimentieren. Fleisch stand dabei nie im Mittelpunkt meiner Ernährung. Irgendwann kam ich dazu, mich aktiv mit dem vegetarischen Lebensstil auseinanderzusetzen. Die kurzzeitige Ernüchterung war vorprogrammiert: viele Eissorten, Kuchen und Joghurt beinhalten Gelatine. Einige Brötchen werden mit tierischen Bestandteilen hergestellt, da sie meist kostengünstigere Alternativen sind. Dann gibt es da noch die Produkte, die tierische Fette enthalten oder gänzlich aus Ihnen bestehen. Es gibt Käsesorten, die mit tierischem Lab hergestellt wurden und definitiv nicht zum vegetarischen Lebensstil gehören! Bleibt die große Frage: Ist das alles wirklich nicht vegetarisch? Doch, vegetarisch sind tierische Fette, genauso wie Milchprodukte schon. Sie sind fleischfrei, enthalten jedoch tierische Inhaltsstoffe.

Wie vegetarisch möchte ich eigentlich leben?

Schränke ich mich nicht doch zu sehr selbst ein, wenn ich kein Eis mehr beim Italiener um die Ecke essen kann oder den Käse, den ich so mag, der aber tierisches Lab enthält? Irgendwann gab es bei mir den Tag X, an dem ich beschlossen habe, kein Fleisch mehr zu essen und vegetarisch zu leben. Auch, wenn die Anfänge in meinem Familien- und Bekanntenkreis nicht immer einfach waren, bin ich mit meiner Ernährung glücklich. Ich war schon immer darin geübt, für mich selbst einzustehen und neue, kreative Lösungen für entstehende Probleme zu finden.
Entschieden habe ich mich letztendlich für einen Lebensstil, den ich selbst als Vegetarian-Clean-Eating beschreiben würde. Ich achte darauf, saisonal, regional und unverarbeitet zu kaufen und immer frisch zu kochen. So ergeben sich nur selten Probleme mit Lebensmitteln, die doch nicht ganz vegetarisch sind.

Meine Gründe, vegetarisch zu leben

Für mich gibt es zahlreiche Gründe, aus denen ich überzeugter Vegetarier bin. Grundsätzlich ist es eine Mischung aus Gesundheit, Umweltbewusstsein, Vielfalt und Verantwortung:

Bessere Gesundheit durch den Veggie-Lifestyle

Für mich persönlich hatte die Umstellung auf das Leben als Vegetarier positive gesundheitliche Effekte: ich bin deutlich seltener krank. In der Wissenschaft gibt es einige Studien, die belegen, dass die Lebenserwartung von Vegetariern höher ist als die von Menschen, die Fleisch essen. Grundsätzlich spielt hier – zumindest meiner Einschätzung nach – aber auch die allgemeine Ernährung eine Rolle. Ein Vegetarier, der sich ungesund ernährt, ist sicherlich nicht gesünder als jemand, der Fleisch isst, aber sehr auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achtet.

Die Umwelt im Blick

Vegetarisch leben bedeutet für mich gleichzeitig, etwas für die Umwelt zu tun. Die gesamte Ernährung inklusive Fleischverzehr der Deutschen verursacht schließlich fast so viele CO2-Emmissionen pro Jahr wie die gesamte Mobilität in Deutschland. Pro Person sind das rund 1,75 Tonnen CO2 – nur für die Ernährung. Ernährt man sich vegetarisch, sinkt dieser Wert auf 1,3-1,4 Tonnen jährlich. Ein guter Anfang, oder?

Warum Fleisch essen überhaupt klimaschädlich ist?

Zugegeben, den Zusammenhang kann man auf den ersten Blick kaum erkennen. Befasst man sich jedoch etwas intensiver mit dem Thema, fallen einige Punkte auf. Zum Beispiel wird für die Fleischproduktion extrem viel Ackerland benötigt. Zum einen für die Tiere selbst, zum anderen für ihre Ernährung. Die Flächen könnten genauso gut für unsere direkte Ernährung genutzt werden.

Aber nicht nur Ackerland, sondern auch Kalorien werden durch die Tierhaltung verschwendet. Sorgen 100 Kalorien an Nutzpflanzen für die Ernährung der Tiere, erhalten wir nur 17 bis 30 Kalorien aus dem Fleisch zurück. Es wäre also deutlich effektiver, die Ackerflächen für die direkte Ernährung zu nutzen.

Schließlich möchte ich noch auf das Thema Wasser zu sprechen kommen. Während wir für den Einsatz von 8000 Litern Wasser nur 480 Gramm tierische Produkte wie Eier, Fleisch oder Milch erhalten, könnten wir für den gleichen Wassereinsatz sogar 25 Kilogramm pflanzliche Produkte wie Gemüse und Obst erhalten. Durch fleischhaltige Ernährung verschwenden wir also nicht nur wertvolle Nutzflächen, sondern auch die wertvolle Ressource Wasser.

Vielfalt, soweit das Auge reicht

Genug von den wissenschaftlichen Studien und den vielen Zahlen. Vegetarische Ernährung sorgt einfach für Vielfalt. Viele Menschen haben bei der Umstellung auf eine vegetarische Ernährung Angst, dass ihre Mahlzeiten eintönig werden. Tatsächlich ist aber oft das Gegenteil der Fall. Brechen wir einmal aus dem typischen „Tellermuster“ „Fleisch, Beilage, Soße“ aus, tun sich völlig neue Möglichkeiten auf. Sobald das Fleisch nicht mehr im Zentrum der Ernährung steht, sind wir bereit, uns Alternativen zu überlegen.

Ein Thema, auf das man dabei besonders achten sollte, sind jedoch die Proteine. Proteine werden durch Fleisch abgedeckt und müssen in der vegetarischen Ernährung anders ersetzt werden. Ansonsten wirst du feststellen, dass du dauerhaft Hunger hast. Fleischersatzprodukte, aber auch zahlreiche pflanzliche Proteinquellen sind hier das Mittel der Wahl. Während fehlende Proteine ausgeglichen werden müssen, nehmen wir durch vegetarische Ernährung fast automatisch mehr wertvolle Ballaststoffe zu uns. Ballaststoffe sind unverdauliche Nahrungsbestandteile, die nachhaltig sättigen und gleichzeitig die Darmgesundheit stärken. Besonders in Gemüse sind sie eine Wohltat für unseren Körper.

Ein Beispiel für die Vielfalt vegetarischer Ernährung:

Gefüllte Süßkartoffel mit Lupinenschrot und Spinat

• 2 Süßkartoffeln
• 2 EL Olivenöl
• 4 EL Lupinenschrot (Biomarkt)
• 1 Zwiebel
• 300g Babyspinat oder Spinat aus der Tiefkühlung
• magerer Käse oder Feta
• Salz und Pfeffer

Zubereitung

Heize den Ofen auf 175°C vor. Halbiere die Kartoffeln und bepinsle sie mit Öl. Anschließend legst du sie auf ein Blech und backst sie etwa 45 Minuten im Ofen, bis sie gar sind.

Drücke mit einem Löffel eine Mulde in jede Kartoffelhälfte und schabe ein wenig vom Inneren heraus. Den Inhalt der Süßkartoffeln bringst du in eine Schüssel und würzt ihn mit Salz und Pfeffer. Den frischen Spinat schwenkst du leicht mit der Zwiebel an. Das Lupinenschrot nach Packungsanweisung kochen. Nun mischst du den Spinat, das Lupinenschrot und den Inhalt der Süßkartoffeln in einer Schüssel und füllst diese Mischung in deine vorgebackenen Süßkartoffeln. Dann wird der Käse darüber gestreut und erneut für etwa 10 Minuten im Ofen gebacken.

Kleiner Tipp: Dazu passt ein knackiger Salat aus Salatherzen, Tomaten und Gurke. Etwas Olivenöl, Salz und Pfeffer darüber- fertig.

Darum Lupinenschrot:

Auf 100g Lupinenschrot kommen im Schnitt 42g Eiweiß, 8,7g Fett und 13g Kohlenhydrate. Es lässt sich auch gut für eine leckere, vegane Bolognese verwenden, um dich mit einer extra Portion Protein zu versorgen. Lupinenschrot ist mein absoluter Favorit und fester Bestandteil meiner Ernährung.

Wie ich dir dabei helfen kann, vegetarisch zu leben

Du interessierst dich schon lange für vegetarische Ernährung, weißt aber nicht, wo du am besten ansetzen kannst? Keine Sorge, wir finden gemeinsam einen Weg! Auch für mich war es zu Anfang schwierig, mein vegetarisches Leben in den Arbeitsalltag zu integrieren. Mit der Zeit habe ich jedoch Mittel und Wege gefunden, Job und Ernährung in Einklang zu bringen. Meal Prep ist hier übrigens ein wichtiges Stichwort, über das ich dir bei Interesse gerne mehr erzähle. Zunächst erkläre ich dir aber, wie ich dir helfen kann, vegetarisch zu leben:

Umstellung mit System

Vegetarische Ernährung benötigt eine gewisse Vorbereitung und auch Erfahrung. Diese Erfahrungen möchte ich dir mit individuell entwickelten Einkaufs- und Kochtrainings an die Hand geben. Du lernst, worauf du beim Einkauf achten solltest, welche Lebensmittel sich für welche Art von Gerichten eignen und wie du sie am besten zubereitest.

Vegetarisch kochen mit Spaß

Die Umstellung auf eine vegetarische Ernährung soll dir nicht wie ein riesiges, kaum realisierbares Projekt vorkommen. Mir ist es wichtig, dass du Spaß daran hast. In meinen Kochtrainings kannst du von mir erprobte Rezepte ausprobieren und natürlich auch deine eigenen Ideen mit einbringen.

Neue Vielfalt kennenlernen

Vegetarisch essen bedeutet vielfältig essen. Ich zeige dir eine bunte Mischung aus neuen Lebensmitteln, individuellen Kreationen und zeige dir die Welt der Fleischersatzprodukte. Grundsätzlich kannst du dich darauf einstellen, dass dein Teller bei jeder Mahlzeit farbenfroh sein wird.

Du möchtest noch mehr über mich erfahren

Schau dich hier gerne ein wenig um! Auf dieser Seite erzähle ich dir zum Beispiel mehr über meinen Werdegang als Personal Trainerin und wie ich zu meiner Selbstständigkeit gekommen bin. In den anderen Beiträgen meines Blogs findest du zahlreiche Tipps und persönliche Erfahrungen zu unterschiedlichsten Themen rund um deine Balance.

Viel Spaß beim Lesen

Yvonne

Quellen:


https://www.focus.de/perspektiven/nachhaltigkeit/nachhaltiger-leben/nachhaltiger-leben-muessen-wir-aufhoeren-fleisch-zu-essen-wie-vegetarier-die-welt-retten

https://www.boell.de/de/2015/01/08/futtermittel-viel-land-fuer-viel-vieh

https://biozyklisch-vegan.org

https://www.assmann-stiftung.de/vegetarische-ernaehrung/ – M.J. Orlich, G.E. Fraser (2014): Vegetarian diets in the Adventist
Health Study 2:  review of initial published findings. In: The American Journal of Clinical Nutrition, Vol. 100 (suppl), S. 353S-8S.

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